News -
HdWM-Masterstudierende untersuchen Arbeitsbelastungen im Homeoffice
Welche Auswirkungen hat es auf das psychische Wohlbefinden und auf die Teamarbeit? Passen sich Beschäftigte unterschiedlich gut an das Arbeiten zuhause an? Das wollten die Studierenden des Masterstudiengangs Wirtschaftspsychologie an der Hochschule der Wirtschaft für Management (HdWM) in Mannheim erfahren. An der online-Befragung über die Belastungen im Homeoffice, die Auswirkungen auf Teamarbeit und Wohlbefinden und die Rolle, die individuellen Kompetenzen dabei spielen, nahmen knapp 200 Erwerbstätiget teil.
77% der 183 Befragten aus allen Branchen gaben an, dass ihr Unternehmen Homeoffice eingeführt habe. In neun von zehn Fällen geschah dies aufgrund der Pandemie, bei knapp zwei Dritteln als verbindliche Vorgabe. Gut die Hälfte arbeitete während der Pandemie täglich von zuhause. Beschäftigte im Homeoffice …:
- … berichteten eine signifikant höhere Belastung durch die Arbeitsmenge, tendenziell mehr Belastung durch eine Entgrenzung der Arbeit und deutlich mehr soziale Isolation; diese Belastungen hingen allerdings weniger eng mit den Folgen für die Teamarbeit und das Wohlbefinden zusammen als bei Beschäftigten, die nicht von zuhause arbeiteten – ein Zeichen dafür, dass die Arbeitsanforderungen im Homeoffice stärker in den Hintergrund treten;
- … waren besser erholt als Beschäftigte, die nicht von zuhause arbeiteten;
- … schätzten ihre Arbeitsleistung, ihr Team-Commitment, ihre Vitalität, ihr Stress und Burnout-Risiko ebenso ein wie Beschäftigte, die nicht von zuhause arbeiteten;
- … hatten vergleichbar ausgeprägte persönliche Kompetenzen (Stressbewältigung, Erholung, Resilienz und Selbstführung); allerdings hatten diese Kompetenzen im Homeoffice eine deutlich größere Bedeutung für das Wohlbefinden.
Die Ergebnisse der Studie können u. a. für die Arbeitsgestaltung im Homeoffice genutzt werden. Die Beschäftigten können zum Beispiel ihren Arbeitsplatz in ergonomischer Hinsicht optimieren oder ihre Selbstführungs- und Erholungskompetenzen ausbauen, um sich effektiver vor Überforderung zu schützen. Die Unternehmen können ihre Beschäftigten unterstützen, indem sie die Attraktivität des Homeoffice durch eine zeitlich begrenzte Erreichbarkeit, durch eine angemessene Informationsmenge oder Angebote zur informellen Kommunikation verbessern. Die Studienergebnisse geben auch Anhaltspunkte dafür, mit welchen Schulungsinhalten sich die betriebliche Personalentwicklung noch besser auf die veränderten Anforderungen im Homeoffice einstellen kann.
Text: Prof. Dr. Andreas Zimber & Prof. Dr. Danica Hundt, Hochschule der Wirtschaft für Management (HdWM)