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Mittlerweile Profis im Umgang mit dem Virtual Classroom: Studiengangsleiter Prof. Dr. Susanne Steimer und Masterstudentin Stephanie Adam
Mittlerweile Profis im Umgang mit dem Virtual Classroom: Studiengangsleiter Prof. Dr. Susanne Steimer und Masterstudentin Stephanie Adam

Pressemitteilung -

Resümee nach zwei Monaten digitaler Lehre an der HdWM: Pulsbefragung und Studierendenfeedback positiv

Anfang März erhielt die HdWM die Nachricht, dass der Präsenzunterricht an deutschen Hochschulen vorerst nicht stattfinden kann – mitten in den Vorbereitungen für das Sommersemester. In Rekordzeit von nur drei Wochen wurde ein digitales Lehrkonzept entwickelt, Dozenten geschult und die Kurse über Microsoft Teams eingerichtet. Masterstudentin Stephanie Adam hatte die Situation aus der Studierendenperspektive erlebt: „Wir erhielten die Mitteilung des Präsidiums, dass der Vorlesungsbeginn vorerst nicht wie gewohnt stattfinden kann und schon drei Tage später wurde der Semesterstart im Virtual Classroom angekündigt. In der Zeit habe ich mich viel mit Freunden an anderen Hochschulen ausgetauscht und dabei wurde ersichtlich, dass die HdWM sehr vorausschauend und zugleich organisiert auf die Pandemie reagiert hat. Ich persönlich würde die HdWM hier als einen Vorreiter betiteln!“

Pünktlich zum Semesterbeginn im April lief der Unterricht digital an. Doch bei aller Euphorie über den geglückten digitalen Semesterstart gab es doch auch Sorge um die Aufrechterhaltung der Lehrqualität, des interaktiven Lehrkonzepts und der persönlichen Betreuung im Kollegium der HdWM. Anlass für Prof. Dr. Susanne Steimer, Studiengangsleiterin und Qualitätsmanagerin an der HdWM, sechs Wochen nach der Umstellung eine Pulsbefragung durchzuführen, um die Auswirkungen auf Studierende und Lehrende zu untersuchen. „Insgesamt haben über 170 Personen an der Studie teilgenommen,“ berichtet Prof. Steimer. „Der Fragebogen wurde von fast 30% der Studierenden und 70% des festen und freien Lehrpersonals ausgefüllt. Durch die Erforschung beider Seiten ist diese Studie eine der ersten zu diesem Thema.“ Das erfreuliche Ergebnis: Das neue Lehrkonzept wurde gut aufgenommen und beide Gruppen fühlen sich von der Hochschule und in ihren Angestellten gut betreut. Dabei geholfen hat die bereits vorhandene technische Ausstattung der HdWM, die von über 80% der Befragten als gut oder sehr gut bewertet wurde.

Heute, zwei Monate nach der plötzlichen Umstellung, wissen die Dozierenden die Vorteile des digitalen Unterrichts durchaus zu schätzen. Durch die Einbindung von Tools können Inhalte besser dargestellt oder Übungen interaktiv bearbeitet werden. Auch die Studenten sind zufrieden: „Auf Abwechslung und eine interaktive Gestaltung der Vorlesung, wie beispielsweise virtuelle Meetings mit Vertretern aus den praxisbezogenen Projekten, aber auch auf die Nähe zu den Studenten wird nach wie vor sehr viel Wert gelegt,“ erläutert Stephanie Adam. „Tatsächlich muss ich sagen, dass sich zwischen dem ‚normalen‘ Präsenzunterricht und dem digitalen Unterricht kaum Abweichungen ergeben. Klar, die Situation ist neu, aber das ist sie ja für alle.“ Auch die flexible Ortswahl gefällt vielen der Befragten – vor allem den Pendlern. Es gibt den Studierenden auch die Möglichkeit, gemütlich vom heimischen Sofa oder Balkon am Unterricht teilzunehmen.

Doch die digitale Lehrform bietet auch Herausforderungen: In der Studie konnte Prof. Steimer Probleme bei den Studierenden nachweisen, die eigene Motivation aufrechtzuerhalten. Finanzielle Engpässe durch Verlust von Jobmöglichkeiten werden als belastend empfunden, aber auch der fehlende Kontakt zu den Kommilitonen. „Diskussionen mit dem ganzen Kurs, wie wir es normalerweise im Unterricht oft tun, sind im Virtual Classroom schwieriger. An der Stelle fehlt der persönliche Kontakt besonders,“ bestätigt Stephanie Adam das Ergebnis der Studie. Auch Prof. Susanne Steimer erlebt als Dozentin, dass besonders schwächere Studierende in dieser Situation ins Hintertreffen geraten. Der soziale Druck von Kommilitonen oder Lehrenden sorgt zum Beispiel dafür, dass man regelmäßig am Unterricht teilnimmt. Ohne diesen Druck sinkt die Motivation. „Hier wird deutlich, wie sehr Studierende insbesondere an Fachhochschulen, die bisher in Präsenzform unterrichtet haben, feste Strukturen für ihr Studium brauchen“, erklärt Prof. Steimer. „Daher hat die HdWM den Online-Betrieb so organisiert, dass die Video-Konferenzen in den geplanten Zeitfenstern stattfinden, wie sie auch für den Präsenzbetrieb eigentlich vorgesehen waren.“ Feste Strukturen sind auch hilfreich beim Zeitmanagement, das beim Onlineunterricht ebenfalls gefordert wird. 61% der Studierenden und 72% der Lehrenden berichten in der Pulsbefragung, dass sie deutlich mehr Aufwand für Studium oder Unterrichtsvorbereitung im Vergleich zum Präsenzunterricht aufbringen.

Nun gilt es an der HdWM Chancen und Herausforderungen der Lehre im Digital Classroom weiter zu analysieren und Best Practices für die Zeit nach Corona zu entwickeln. Dazu möchte Prof. Steimer die Daten aus der Pulsbefragung genauer analysieren. Und wie sehen die Studierenden die digitale Zukunft an der HdWM? „Die zwischenmenschlichen Beziehungen sind mir wichtig, deshalb möchte ich die Präsenzveranstaltungen nicht missen. Doch ich könnte mir einen Mix 40:60 aus Digital und Präsenz vorstellen,“ findet Stephanie Adam.

Die noch unveröffentlichte Studie kann Journalisten auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden.

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