Pressemitteilung -
HdWM bildet Berater für Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) aus - Erfolgreiche Duale Karrieren im Spitzensport möglich machen
Seminaristen aus Hamburg, Frankfurt/Oder, Berlin, Chemnitz, Köln, Magdeburg und Stuttgart
Die Beraterinnen und Berater im Bereich Sport stehen in einem Spannungsfeld zwischen Sportlern, Trainern, Angehörigen und Partnern für Ausbildung und Beruf. Diesem ganz speziellen Beratungsbedarf, der hier entsteht, wird nun mittels eines wissenschaftsbasierten Zertifikatskurses entsprochen. „Die Fortbildung für die angehenden BeraterInnen lief insgesamt über sieben Monate und beinhaltete neun Präsenztage, die in drei Blöcken an der HdWM absolviert wurden. Die Maßnahme ist bundesweit angelegt, die Teilnehmer kamen aus Hamburg, Frankfurt/Oder, Chemnitz, Berlin, Heidelberg, Köln, Magdeburg und Stuttgart. Die Absolventen des Kurses werden nach dieser Qualifizierungsmaßnahme an ihren jeweiligen Olympia-Stützpunkten ihre verantwortungsvolle Aufgabe sicher noch effektiver wahrnehmen können“, sagt Katrin Dillinger, die seit Jahren an der HdWM die Akademische Weiterbildung leitet und auch diesen Kurs gemanagt und begleitet hat.
Systemische Kompetenzen vermitteln
Prof. Nagy: „Oft gilt es, widerstreitende Interessen zu versöhnen und gemeinsam tragfähige Lösungen zu finden. Dies setzt eine hohe systemische Kompetenz und eine lösungsorientierte Beratungsfähigkeit voraus. Genau diese wird in diesem Zertifikatsstudium vermittelt. Alle Dozentinnen und Dozenten verfügen über eine fundierte systemische Qualifikation und sozialwissenschaftliche und psychologische Studienabschlüsse sowie eigene große Erfahrungen aus der systemischen Beratung und dem systemischen Coaching. Hinzu kommt die sehr hohe Arbeitsmarktorientierung der HdWM, die sich in vielen Seminaren und Kontaktstudien für arbeitsmarktnahe Akteure wie z.B. Mitarbeitenden der Bundesagentur für Arbeit und von Jobcentern sowie Bildungsträgern darstellt“.
Ziel der Fortbildung: Mit Werkzeugen der systemischen Diagnose und Beratung umgehen können
Welche Inhalte werden vermittelt? Schwab: „Die Kursteilnehmer kennen und erfahren zentrale Teilbereiche der Systemischen Laufbahnberatung, der einsetzbaren Werkzeuge sowie die erforderlichen persönlichen Fähigkeiten. Sie werden befähigt, komplizierte soziale Spannungsfelder zu analysieren und lösungsorientierte Beratungspläne aufzustellen. Sie lernen Werkzeuge der systemischen Diagnose und Beratung kennen und verstehen, wie ,objektive‘ Gegebenheiten wie z.B. Begabungen und finanziellen Fördermöglichkeiten des Sportlers mit den subjektiven Zielen und emotionalen Bedürfnissen aller Beteiligten verbunden werden können“. Dozentin Monika Schwab ist Expertin in Organisations- und Personalentwicklung. Die M.A. Diplom-Sozialpädagogin und erfahrene Führungskraft berät und begleitet Unternehmen von der Konzeption bis zur Umsetzung mit Training und Coaching und Beratung bei organisatorischen Veränderungen.
Anwendbarkeit des Erlernten im eigenen, konkreten Arbeitsumfeld
„Im Verlauf der Fortbildung wurden Klärung der Anwendbarkeit des Erlernten im konkreten Arbeitskontext, Betrachtung des eigenen Arbeitsauftrages und der eigenen Systeme eingeübt. Auch was das Optimieren der eigenen Arbeitsmethodik, Aufbau und Evaluation sinnvoller Zielsysteme anbetrifft. Aber auch eine Analyse der Störungen, die systemische Beratung unwirksam machen können. Weitere wichtige Bausteine: Die Anwendung von Methoden der systemischen Selbstreflexion, der Erfassung der Kundenzufriedenheit und messbaren eigenen Ergebnisse sowie eine Besprechung der individuellen Fall-Dokumentationen“ erläutert Prof. Nagy die weiteren Inhalte.
Systemische Beratung in der „organisierten Komplexität“
Im Seminarverlauf wurde auch auf das Modell der ,organisierten Komplexität‘ eingegangen. Schwab: „Während die klassische Wissenschaft „unorganisierte Komplexität“ erfolgreich beschrieben hat, steht die theoretische Erfassung organisierter Komplexität vor neuen Herausforderungen. Organisierte Komplexität ist gegeben, wenn Einzelphänomene nicht schlicht linear logisch miteinander gekoppelt sind, sondern Wechselwirkungen unter ihnen bestehen“.
Prof. Dr. Dorothee Karl sagt: „Offene Systeme entfalten im Austausch mit ihrer Umwelt eine Dynamik und variieren ihre Zuständigkeit, ohne dabei ihre Systemstrukturen vollständig ändern zu müssen. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht kausal von außen beeinflusst werden, sondern ihre interne Organisation bei Umweltveränderungen selbst umstellen. Dies wird als Selbst-Organisation bezeichnet und kann als Paradigma organisierter Komplexität gelten“.
Konstruktivismus in lern- und kommunikationspsychologischer Hinsicht
Prof. Nagy: „Der Konstruktivismus in lern- und kommunikationspsychologischer Hinsicht postuliert, dass menschliches Erleben und Lernen Konstruktionsprozessen unterworfen ist, die durch sinnesphysiologische, neuronale, kognitive und soziale Prozesse beeinflusst werden. Seine Kernthese besagt, dass Lernende im Lernprozess eine individuelle Repräsentation der Welt schaffen (Selbstkonzept und Fremdkonzepte). Was jemand unter bestimmten Bedingungen versteht und lernt, hängt somit stark, jedoch nicht ausschließlich, von dem Lernenden selbst und seinen Erfahrungen ab“.
Ein Bestandteil der Kursinhalte war auch das Kommunikationsmodell „Die 4 Seiten einer Nachricht“ nach Schulz von Thun. Dieses basiert auf: Sachebene, Appell, Beziehung und Selbstoffenbarung. Es gilt dabei der Grundsatz: Man kann nicht nicht kommunizieren, denn jede Kommunikation (nicht nur mit Worten) ist Verhalten und genauso wie man sich nicht nicht verhalten kann, kann man nicht nicht kommunizieren!
Systemische Grundhemmnisse und Systemische Selbstreflexion
Schwab: „Auch auf systemische Grundhemmnisse wurde eingegangen, die es zu beachten und zu verstehen gilt. Wichtig im speziellen Fall von Beratung von Spitzensportlern: Laden Sie die wichtigen Systempartner wie Eltern, Lebenspartner, Trainer, Mannschaftskamerad in Absprachemit dem Sportler ein. Formulieren Sie EINE zu klärende Frage schriftlich; Sie moderieren und halten sich inhaltlich völlig neutral. Ziel ist immer, dem Sportler zu helfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Was bringt das? Sich über sich selbst mitzuteilen. Sich als Gegenstand von Beobachtung und Bewertung zu erleben. Sich aus der Position des zu Beratenden zu betrachten. Zu unterscheiden, was lieber zu verschweigen wäre usw. Die Folge: Handlungsdispositionen können gestärkt werden und es wachsen: Offenheit, Demut, Empathie, Abgrenzung“.
Dr. Sven Baumgarten vom DOSB: Duale Karriere für perspektivreiche Spitzensportler
Der Projektleiter Duale Karriere beim DOSB, Dr. Sven Baumgarten, sagt: „Duale Leistungssportkarriere bedeutet, auf der Grundlage der Planung der Leistungssportkarriere Richtung Weltspitze die Bildungskarriere potenzialgerecht und entsprechend des Hochleistungsalters in der jeweiligen Sportart auch bis zum Berufseinstieg zu planen und damit beide Karrieren möglichst optimal zu realisieren. Ohne verbindlichere Regelungen, wie die Dualen Karrieren unserer perspektivreichsten Sportlerinnen und Sportler gelingen können, werden wir in den meisten Sportarten im internationalen Maßstab langfristig nicht wettbewerbsfähig sein. Die Absolventinnen und Absolventen dieses Zertifikatskurses tragen einen ganz wichtigen Beitrag zum Erfolg bei“.
Internationaler Bund starker Partner der HdWM – Beratungsnetz des DOSB als Erfolgskonzept
„Ziel dieser Kooperation von Akademischer Fortbildung ist es, den DOSB in die Lage zu versetzen, ein umfassendes Beratungsnetzwerk aufzubauen, um in ganz Deutschland flächendeckend Kompetenz zur Beratung von Spitzensportlern, die in ein Studium oder in eine Ausbildung streben, zu etablieren. Die Professorinnen und Professoren wie auch das Verwaltungsteam der HdWM werden alles tun, um diese Kooperation zum Erfolg zu führen. Partner des DOSB zu sein, spornt uns alle an und ist Freude und Herausforderung zugleich“, so Prof. Nagy in seinem Ausblick. Den abschließenden Höhepunkt der Weiterbildung bildete die Überreichung der Zertifikate an die Absolventen. In einer launigen Feierstunde überreichten Prof. Nagy und Dr. Sven Baumgarten vom DOSB, den Absolventen die begehrten Urkunden zum „Zertifizierten, systemischen Laufbahnberater (HdWM Mannheim/ DOSB)“.
Die HdWM ist in privater Trägerschaft, Mehrheitsgesellschafter der Internationale Bund (IB), einer der großen freien Bildungsträger in Deutschland. HdWM-Geschäftsführer Wolfgang Dittmann, sagt: „Wir unterstützen die Kooperation der HdWM mit dem Deutschen Olympischen Sportbund sehr gerne und sind uns sicher, dass das Zusammenwirken von Spitzensport und Hochschulen einen wichtigen Platz im deutschen Bildungssystem einnimmt. Gleichzeitig wird so auch sichergestellt, dass junge Menschen aus allen sozialen Schichten die Teilhabe am Bildungssystem ermöglicht wird. Das System eines umfassenden Beratungsnetzes weist den Weg in eine erfolgreiche Zukunft zur Förderung von Spitzensportlern und wird, da bin ich mir sehr sicher, zum Erfolg führen“.
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Die Hochschule der Wirtschaft für Management (HdWM) ist eine staatlich anerkannte, private Hochschule im Herzen Mannheims. Seit 2011 bietet die HdWM von Firmen geförderte Management-Studiengänge mit Bachelor- und Master-Abschluss an.
Einmaliges Studienmodell in Deutschland
Die HdWM verfolgt das Ziel, leistungsmotivierte Studierende für die Management-Anforderungen moderner Unternehmen auszubilden und so den Arbeitsmarkt der Zukunft aktiv mitzugestalten. Die Management-Studiengänge an der HdWM basieren auf einem einzigartigen Studienmodell, dem geförderten Management-Studium, das die Vorteile eines Vollzeitstudiums mit denen eines dualen Studiums kombiniert und die Stärken beider Studienformen in einem Studienprogramm bündeln. In Zusammenarbeit mit namhaften Großunternehmen sowie innovativen kleinen und mittelständischen Unternehmen wurden die Studieninhalte speziell auf die Erfordernisse des Arbeitsmarktes der Zukunft ausgerichtet.
Mit einem ganz besonderen Finanzierungskonzept, welches durch die Förderung der Partnerunternehmen ermöglicht wird, entsteht eine Gewinnsituation für alle Beteiligten. Interessenten, die an der HdWM studieren möchten, lernen eine Vielzahl unterschiedlicher Wirtschaftsunternehmen während des Studiums kennen und legen sich erst nach dem Praxissemester auf ihren zukünftigen Arbeitgeber fest. Die Partnerunternehmen schöpfen im Gegenzug aus einem Pool von qualifizierten Studierenden zukünftige Fach- und Führungsnachwuchskräfte, welche den Anforderungen im modernen Management entsprechen.