Pressemitteilung -
HdWM: 9. Mannheimer Führungstag mit Stadt Worms ein voller Erfolg
Gleich nach seiner Begrüßung ging Prof. Nagy auf die Bedeutung der Veranstaltungsreihe für die Hochschule ein. Prof. Nagy: „Für die HdWM stellen die Mannheimer Führungstage wichtige Meilensteine in ihrem anspruchsvollen wie auch nachhaltigen Veranstaltungsprogramm dar. Im Mittelpunkt der Führungstage stehen die Führungsstrukturen und Organisation der Unternehmen oder Institutionen sowie deren Kommunikation nach innen und außen.
Projektleiter Florian Gerster moderiert anspruchsvolles Programm
Welchen Vorteil und Nutzen bringen die Führungstage für die Studierenden? „Solche Veranstaltungen bieten allerbeste Möglichkeiten, die im Studienbetrieb erworbenen theoretischen Kenntnisse später in der Praxis anwenden zu können. Dass wir die Stadt Worms mit ihren vielfältigen Projekten für den Führungstag gewinnen konnten, freut mich ganz besonders“, so Prof. Nagy weiter. Als gewohnt souveräner Moderator führte Florian Gerster, Staatsminister a.D. und Vorsitzender des Kuratoriums der HdWM, durch das vierstündige Programm. Dabei spannte er einen Bogen vom Benefit solcher Veranstaltungen für Studierende und Professoren, die auf diese Weise die Organisationsstruktur und das Geschäftsmodell der Stadt Worms im Detail kennenlernen konnten.
Prof. Dr. Uwe Hochmuth über Management in der kommunalen Verwaltung
Prof. Hochmuth leitet an der HdWM den Bereich Forschung. Er startete seinen Vortrag mit der provokanten Aussage: „Der beste (An-)Führer ist derjenige, der sich mit sicherem Instinkt Leute aussucht, die tun, was er getan haben möchte, und genügend Selbstbeherrschung besitzt, um sich nicht einzumischen, solange sie es tun. Was wir dingend brauchen, ist jemand, der uns dazu bringt, das zu tun, wofür er fähig ist“. Diese Aussage wird Ralph Waldo Emerson zugeschrieben, einem amerikanischen Philosoph und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts.
Auf eine seiner beruflichen Stationen als Kämmerer der Stadt Karslruhe eingehend, sagt Prof. Hochmuth weiter: „Obserstes Ziel einer kommunalen Verwaltung ist es, die im Rahmen der kommunalen Aufgabenverpflichtungen bestmögliche Leistungserbringung für die Öffentlichkeit, das sind Bürger, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, zu sichern“. Vom Klassisch-bürokratischen Regulierungsmodell gelte es, zu deutlich flexibler zu handhabenden neuen Steuerungsmodellen überzuleiten. Weiter stellte Prof. Hochmuth die wichtigsten zeitgemäß-modernen Führungsstile vor: Man unterscheidet in Adaptiven, Integrativen, Vernetzten sowie den Partizipativ-demokratischen Führungsstil.
„In modernen Wissensgesellschaften ändern sich die Anforderungen an Verwaltungen. Sie müssen sich in deutlich schnelleren Zyklen an die dynamische Umwelt anpassen. Daraus entsteht eine Art permanenter Change-Prozess, und die Verwaltung muss sich als lernende Organisation begreifen. Dazu müssen einerseits Informationen und Wissen unter den Mitarbeitenden verbreitet sowie andererseits die Handlungsprinzipien beständig hinterfragt werden“ , so Prof. Hochmuth in seinem Fazit.
Michael Baumann zu Führungsstrukturen der BeteiligungsGmbH – Wie funktioniert Stadt?
Der Geschäftsführer der BeteiligungsGmbH, Michael Baumann, ging auf die Fortschritte bei der Modernisierung der Verwaltungsstruktur in den letzten Jahren ein. Man sehe sich auf einem guten Weg zur Bewältigung der Herausforderungen der Zukunft. „Es begann mit Wasserwerken und E-Werken, die letztlich in Stadtwerken konzentriert wurden. Heute schauen wir auf ein Geflecht von Unternehmen, dessen Zielsetzung es ist, die Bürger der Stadt in fast allen Lebensbereichen zu unterstützen. Ausgliederungen von kommunalen Aufgaben in Unternehmen in Privatrechtsform sind dann sinnvoll, wenn erkennbare Vorteile in den Bereichen Flexibilisierung der Haushaltsführung, die Herstellung funktionaler Hierarchien sowie eine steuerliche Optimierung zu erwarten stehen. Ebenso was Umsatzsteuer und Tarifrecht anbetrifft “.
Standortfaktor Kultur: Sascha Kaiser referiert über das vielfältige kuturelle Leben in Worms
Kaiser ist Geschäftsführer der Kultur- und VeranstaltungsGmbH in Worms. Er ging insbesondere auf die Nibelungen-Festspiele ein, die der Stadt weit über den Südwesten Deutschlands hinaus zu einem beachtlichen Renommee verholfen hat. Auch das jährliche Festival Jazz & Joy, das traditionelle Backfischfest sowie das Projekt Spectaculum Worms tragen zum überregionalen Bekanntheitsgrad der Stadt bei. Weitere Termine im Kultur-Kalender der Stadt der Nibelungen sind Worms im Advent, Wormser Weinmesse, die Straßenfastnacht und die Wormser Einkaufstage.
Elisabeth Gransche über Gelingen von Integration
Die Beauftragte für Migration und Integration der Stadt Worms, Elisabeth Gransche, führt aus: „Einen Migrationshintergrund hat, wer selbst zugewandert ist oder mindestens einen zugewanderten Elternteil hat. In Worms hat jeder dritte Einwohner einen Migrationshintergrund. Die meisten davon leben in der Kernstadt; in drei Stadtteilen hat rund die Hälfte der Bewohnerausländische Wurzeln, bei den Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren sind es in diesen Stadtteilen sogar 70% mit Migrationshintergrund. Aus der Türkei stammt mit 22% die größte Gruppe, gefolgt von Bürgern aus der ehemaligen Sowjetunion, Polen und Rumänien“.
Eine gelingende Integration in die Gemeinschaft einer Kommune bedeute eine zufriedenstellende und möglichst kostenneutrale Lösung für alle Beteiligten. Die Integrationskette zum Wohle aller Beteiligten vollziehe sich daher im günstigsten Fall über Sprachförderung in der Kita, einen ausbildungsfähigen Schulabschluss und eine erfolgreiche Berufswahl mit Einkommensgarantie für ein auskömmliches Leben. Für berechtigte Partikularinteressen gebe es entsprechende Interessenvertretungen, wie beispielsweise der gewählte Beirat für Migration und Integration. Gransche schließt mit einem Goethe-Zitat: „Man erwirbt sich vielleicht durch das, was man anregt, mehr Verdienste, als durch das, was man selbst vollbringt“.
Prof. Dr. Lars Castellucci: Stabilitätsfaktor Kommune
Prof. Castellucci sprach zu kommunaler „Governance“. Die vielfältigen Aufgaben, die sich in den Städten und Gemeinden stellten, könnten nicht einfach an Zuständige delegiert werden. Vielmehr müssten alle Beiträge leisten, die zur Problembewältigung gebraucht würden. Dazu zählten die heimische Wirtschaft, wissenschaftliche Einrichtungen und nicht zuletzt die sogenannte Zivilgesellschaft. „Einwohner zu sein, ist zu wenig, es braucht Bürgerinnen und Bürger, die sich einbringen.“ Prof. Castellucci sah dabei insbesondere unter Neubürgerinnen und Neubürgern, auch den Migranten von weit her, ungenutzte Potenziale. Diese Potenziale zu heben, sei sehr anspruchsvoll. Geteilte Wertvorstellungen seien ein wichtiger Schlüssel, Menschen zur Mitwirkung zu motivieren. „Wir müssen wieder mehr darüber reden, was uns für das Zusammenleben in unseren Städten und Gemeinden wichtig ist“, so Castellucci weiter. Die Verwaltung, auf der anderen Seite, benötige sehr viel stärker als früher Kompetenzen im ,Netzwerk- und Kooperationsmanagement‘, um die vielfältigen Beiträge unterschiedlicher Akteure erfolgreich einzuwerben und produktiv werden zu lassen. „Den Stabilitätsfaktor Kommune gibt es nicht von selbst, wir sind alle gefragt, das Gemeinwesen mit zu stabilisieren.“
Wolfgang Dittmann: Internationaler Bund unterstützt Mannheimer Führungstage der HdWM
Der Geschäftsführer der HdWM, Hochschulmanager Wolfgang Dittmann, der auch Chef der gemeinnützigen Gesellschaft für interdisziplinäre Studien mbH (GIS) des Internationalen Bundes (IB) ist, sagt: „Wir unterstützen die Mannheimer Führungstage der HdWM von Anfang an. Die diversen Führungsstrukturen verschiedener Unternehmen und Institutionen im Detail kennenzulernen, ist ein Gewinn für Studierende wie Professoren. Themen der angewandten Führungskultur in der jeweiligen Administration sollten stets ganzheitlich betrachtet werden, wobei Wertschätzung und Anerkennung der Mitarbeitenden und ein Dialog auf Augenhöhe anzustreben sind. Ein zeitgemäß-moderner Führungsstil beeinflusst und prägt das künftige Führungsverhalten der HdWM-Absolventen auf positive Weise“.
Text: Franz Motzko
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Die Hochschule der Wirtschaft für Management (HdWM) ist eine staatlich anerkannte, private Hochschule im Herzen Mannheims. Seit 2011 bietet die HdWM von Firmen geförderte Management-Studiengänge mit Bachelor- und Master-Abschluss an.
Einmaliges Studienmodell in Deutschland
Die HdWM verfolgt das Ziel, leistungsmotivierte Studierende für die Management-Anforderungen moderner Unternehmen auszubilden und so den Arbeitsmarkt der Zukunft aktiv mitzugestalten. Die Management-Studiengänge an der HdWM basieren auf einem einzigartigen Studienmodell, dem geförderten Management-Studium, das die Vorteile eines Vollzeitstudiums mit denen eines dualen Studiums kombiniert und die Stärken beider Studienformen in einem Studienprogramm bündeln. In Zusammenarbeit mit namhaften Großunternehmen sowie innovativen kleinen und mittelständischen Unternehmen wurden die Studieninhalte speziell auf die Erfordernisse des Arbeitsmarktes der Zukunft ausgerichtet.
Mit einem ganz besonderen Finanzierungskonzept, welches durch die Förderung der Partnerunternehmen und des Landes Baden-Württemberg ermöglicht wird, entsteht eine Gewinnsituation für alle Beteiligten. Interessenten, die an der HdWM studieren möchten, lernen eine Vielzahl unterschiedlicher Wirtschaftsunternehmen während des Studiums kennen und legen sich erst nach dem Praxissemester auf ihren zukünftigen Arbeitgeber fest. Die Partnerunternehmen schöpfen im Gegenzug aus einem Pool von qualifizierten Studierenden zukünftige Fach- und Führungsnachwuchskräfte, welche den Anforderungen im modernen Management entsprechen.