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(v.li.): Dr. Michael Bestler, Prof. Dr. Elke Berninger-Schäfer, Prof. Dr. Michael Nagy, Katrin Schöpf, Heidi Kupke, Thomas Berg, Prof. Dr. Annette Noller, Michael Ehrmann, Floriane Kappler, Michael Basler. Text & Foto: Franz Motzko
(v.li.): Dr. Michael Bestler, Prof. Dr. Elke Berninger-Schäfer, Prof. Dr. Michael Nagy, Katrin Schöpf, Heidi Kupke, Thomas Berg, Prof. Dr. Annette Noller, Michael Ehrmann, Floriane Kappler, Michael Basler. Text & Foto: Franz Motzko

Pressemitteilung -

Führung & Coaching 2018: Management-Hochschule mit erfolgreichem Fachkongress SELBSTFÜRSORGE IN DER DIGITALEN ARBEITSWELT

So fand Mitte Januar in der Aula der HdWM der Fachkongress „Selbstfürsorge in der Digitalen Arbeitswelt“ statt. Nahezu 100 Gäste, Professoren und Master-Studierende nahmen an der Veranstaltung teil, die von der Initiative zukunftsfähige Führung IZF e.V., dem Karlsruher Institut und der HdWM gemeinsam organisiert wurde.

Selbstfürsorge: Um sich selbst kümmern, fürsorglich mit sich umgehen, Selbstcoaching und mehr

Prof. Berninger-Schäfer kam auch gleich auf den Punkt und ging auf ein allseits vorherrschendes Defizit an Selbstfürsorge ein, das es zu „bekämpfen“ gelte. Demnach betreffen Selbstfürsorge: Für sich selbst sorgen und kümmern, fürsorglich mit sich umgehen, Selbstcoaching, Krisen bewältigen, Probleme lösen, persönliche und berufliche Ziele erreichen wollen, sich weiter zu entwickeln, persönliches Wohlbefinden herstellen und Sinnhaftigkeit erleben. Auf der Agenda der Veranstaltung fanden sich auch Fragen wie: Was ist Selbstfürsorge? - Das Gehirn als Problemlöseorgan? - Warum ärgert mich mein Amygdala? - Wie kann ich Einfluss nehmen auf mich selbst? - Welche Notfallapotheke habe ich parat für den liebevollen Umgang mit mir selbst?

Die Gehirnforschung lehrt: Alarmsystem Amygdala existenziell wichtig – es warnt vor Gefahren

Es sei anzustreben, die diversen Einflussgrößen wie ständige Erreichbarkeit, Verdichtung und Komplexität der Anforderungen, immer schneller werdende Veränderungszyklen und ständig neue Kompetenzen, unter Kontrolle zu halten. Dabei spiele selbstverständlich das menschliche Gehirn eine zentrale Rolle, sowohl mit seinen bewussten als auch unbewussten Anteilen.

Prof. Berninger-Schäfer: „Das Alarmsystem Amygdala warnt vor Gefahren und sorgt somit für die Überlebensfähigkeit des Organismus‘. Es ist unbewusst und um ein Vielfaches schneller als das bewusste Eingreifen. Entwicklungsgeschichtlich lernt das Gehirn durch emotional bedeutsame oder häufige Erfahrungen. Und so entstehen Überzeugungen und Glaubenssätze über die Wirklichkeit“. Im Weiteren wurde auf die Theorie der mentalen Introferenz, auf das epistemische und das introferente System (nach Studien von Angelika Wagner) eingegangen.

Es folgten Ausführungen aus der Transaktionsanalyse, die erklärt, welche Imperative sich bei welchen Menschen ausbilden. Eric Berne, Begründer Transaktionsanalyse, formulierte selbst fünf Gebote: sei perfekt, mach es anderen recht / sei gefällig, streng dich an, sei stark, beeil‘ dich. Daraus werden Lebensregeln internalisiert und wirken sich quasi als eine Art „innere Stimme“ aus.

Aktuell wichtigster Führungsmodus ist ,laissez faire‘ - Organisieren des Selbstorganisierens

Mit „Selbstfürsorge als Führungskraft“ überschrieb Prof. Nagy seinen Vortrag. Dabei ging er insbesondere auf die folgenden Merkmale ein: Persönliche Expertise, Grundüberlegungen sowie die Herausforderung der Komplexifizierung (nach Prof. Fredmund Malik). Auch diverse Irrwege werden dabei thematisiert, z.B. überbordende Regelungen sowie der permanente Drang nach “mehr - schneller - immer“. Die praktischen Lösungsansätze müssen jedoch lauten: Wichtig statt vollständig, Organisieren von Selbstorganisation und Offene statt geschlossene Systeme. Über allem stehe, eine ausgewogene Balance für sein Tun zu finden.

Zum Thema Selbstorganisation sagt Prof. Nagy: „Aktuell wichtigster Führungsmodus ist ,laissez faire‘. Dies setzt aber die Konstruktion von selbstorganisierenden Teilsystemen sowie selbst lenkende und sich ,einregelnde‘ Mitarbeiter voraus. Und bei der Führungskraft muss die Fähigkeit vorhanden sein, loszulassen und Vertrauen zu geben“. Dazu einige Merksätze: Wer sich selbst nicht führen kann, kann andere nicht führen. Wer nicht für sich selbst sorgen kann, kann auch nicht für andere sorgen. Und ist auch noch ein schlechtes Vorbild. „Also seien Sie ein gutes“, so Prof. Nagys Appell an die Kongressteilnehmer.

Katrin Schöpf / Dr. Michael Bestler: Selbstfürsorge im organisationalen Umfeld

Den juristischen Aspekt der Selbstfürsorge, Sicherheit und Gesundheitsschutz für Beschäftigte in ihrem Arbeitsumfeld regelt unter anderem das Arbeitsschutzgesetz. Hier haben Arbeitgeber eine ganz besondere Verantwortung, gilt es doch, Gefahren am Arbeitsplatz weitestgehend zu minimieren. Insbesondere auf Arbeitsabläufe und Arbeitszeit, deren Zusammenwirken sowie auf psychische Belastungen bei der Arbeit sei zu achten. Dabei stelle sich auch die Frage, ob sich die Förderung der Selbstfürsorge durch die Organisation ökonomisch rentiere? Zahlreiche anglo-amerikanische Studien belegen, dass die Antwort eindeutig JA lautet.

Unterschiedliche Perspektiven und Erwartungen hinsichtlich Selbstfürsorge in der Organisation bergen potentiell Konfliktstoff in sich. Angebote seitens des Unternehmens können die Beschäftigten über verschiedene Wege erreichen, so zum Beispiel über die Managementlinie oder auch aus einem dafür zuständigen Bereich wie Gesundheitsfürsorge. Die verantwortlichen Führungsebenen werden jeweils durch Experten unterstützt.

Führungskräften wie auch Mitarbeitenden stehe vielfältiges Informationsmaterials zur Verfügung. Workshops zum Erhalt der Leistungsfähigkeit und das Erstellen von „fürsorglichen“ Regelungen können das Angebot ergänzen. Mögliche Inhalte könnten sein, Überstunden zu begrenzen, keine Mails nach Feierabend zu versenden und einen wertschätzenden Umgang im beruflichen Miteinander zu etablieren.

„Cafeteria-System“: Sechs verschiedene Workshops im Angebot

Nach den Vorträgen ging‘s in die Workshops mit den folgenden Schwerpunkten:

  • Coaching-Tools im Führungsalltag: mit Michael Ehrmann, Leiter Business Development, Deutsche Telekom, Individual Solutions & Products GmbH.
  • Wertecoaching und Selbstfürsorge war das Thema bei Prof. Dr. Annette Noller von der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg.
  • Den Titel Führung 4.0 trug der Workshop mit Floriane Kappler, Stellvertretende Bereichsleiterin Bildung Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V.
  • „Logische Ebenen“ waren das Thema bei Michael Basler, Bereichsleiter Training+Coaching Akademie Volksbank Bühl.
  • Heidi Kupke ist geschäftsführende Gesellschafterin der CAI GmbH, sie befasste sich mit „Informationen über die Weiterbildungen“: Business-Coach, Gesundheitscoach, Online Coach und Digital Management.
  • Den Workshop „Selbstfürsorge in den Organisationen – Möglichkeiten und Grenzen“ begleiteten Katrin Schöpf und Dr. Michael Bestler.

Wolfgang Dittmann: Ziele des Fachkongresses von beachtlicher Relevanz

Geschäftsführer der unternehmensnahen Hochschule ist der Hochschulmanager Wolfgang Dittmann, der auch Chef der gemeinnützigen Gesellschaft für interdisziplinäre Studien mbH (GIS) des Internationalen Bundes (IB) ist: „Wir unterstützen diesen Fachkongress, der das Thema Selbstfürsorge in der Digitalen Arbeitswelt in den Mittelpunkt stellt, sehr gerne. In die Zukunft weisende Modelle zur ganz persönlichen Selbstfürsorge kennenzulernen, ist ein Gewinn für Studierende wie Professoren. Zur Selbstfürsorge zählt auch, dass der Mensch im Mittelpunkt allen wirtschaftlichen Handelns steht. Dazu tragen zeitgemäße Arbeitszeitregelungen bei, die eine moderne Work-Life-Balance beinhaltet und zulässt. Auch die Anerkennung von Leistungen der Mitarbeiter und ein wertschätzender Umgang im betrieblichen Miteinander sind dabei wichtig, ebenso wie ein Mitarbeiter-Dialog, der auf Respekt und Augenhöhe basiert. Dass zahlreiche Master-Studierende der HdWM an der Veranstaltung teilnahmen, freut mich ganz besonders, denn schließlich fördern die zu erwartenden Erkenntnisse aus den Workshops das künftige Führungsverhalten auf positive Weise. Inklusive eines ausgewogenen Verhältnisses was die individuelle Selbstfürsorge betrifft“. Einen Höhepunkt gab es zum Abschluss der Veranstaltung, wobei diverse Zertifikate an Absolventen der Lehrgänge „Business-Coach“, „Gesundheitscoach“ und „Online-Coach“ überreicht wurden.

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Mit einem ganz besonderen Finanzierungskonzept, welches durch die Förderung der Partnerunternehmen  ermöglicht wird, entsteht eine Gewinnsituation für alle Beteiligten. Interessenten, die an der HdWM studieren möchten, lernen eine Vielzahl unterschiedlicher Wirtschaftsunternehmen während des Studiums kennen und legen sich erst nach dem Praxissemester auf ihren zukünftigen Arbeitgeber fest. Die Partnerunternehmen schöpfen im Gegenzug aus einem Pool von qualifizierten Studierenden zukünftige Fach- und Führungsnachwuchskräfte, welche den Anforderungen im modernen Management entsprechen. 

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